AWO T

Im Oktober 1950 ging die erste AWO 425 T vom Band. Bis Jahresende wurden 1000 Stück produziert. 1951 waren es dann schon 7300. (Gesamtmenge von 1950 - 1960 war 124000). Ein Jahr später, zur Frühjahrsmesse 1951 in LEIPZIG war außer der Solomaschine auch ein Gespann zu bewundern. Der Seitenwagen war eine Gemeinschaftsentwicklung von SUHL und STOYE aus Leipzig. Dieser Seitenwagen trug das AWO - Schild, nicht das von STOYE. Die zwei unteren Anschlüsse waren fest am Seitenwagenrahmen angeschweißt, somit war er nur für die 425 T geeignet. Serienwirksam wurde das Gespannfahren erst Ende 1951, da daß Messemodell ein kleiner Vorgriff war. Ab diesem Zeitraum standen dann auch die erforderlichen Umbauteile, wie Übersetzungsänderungen für den Hinterradantrieb und den Tachometer zu Verfügung. Der 425 T des ersten Jahres fehlen außer den Seitenwagenanschlußpunkten am Rahmen auch das Lenkschloss (Diebstahlsperre) am Steuerkopf. Das Gespann wurde auch komplett ab Werk geliefert.
Zur Herbstmesse 1952 in LEIPZIG wurde ein in Details überarbeitetes Modell vorgestellt. Es dauerte jedoch eine gewisse Zeit bis alle Änderungen serienwirksam wurden. So wurden jetzt alle bisher brünierten Teile, wie Steckachsen, Schrauben und Muttern, glanzverzinkt geliefert. Es gab auch sogenannte Export- Modelle, die sich vor allem in der Lackierung unterschieden. Die Kotflügel hatten außer den außen laufenden Linien in der Mitte einen nochmals mit Linien eingefaßten, andersfarbigen Mittelstreifen. Der Tank wurde rot lackiert und ebenfalls mit Linien versehen. Sogar das Gabelabdeckblech war mit Zierlinien zu haben.
Zur Herbstmesse 1953 wurde die neue 425 T gezeigt. Die Änderungen waren ziemlich umfangreich, aber auch hier vergingen Monate bis alle Neuerungen an den Serienmaschinen zu finden waren. Neu waren der Rahmen, der Zylinderkopf, das Getriebe, der Hinterradantrieb u.a.. Ab März 1954 war die Touren-AWO mit diesen wichtigen Verbesserungen im Handel zu haben.
Einige Beispiele für die Veränderungen am Fahrgestell:
ab Nummer 6701
Die erste Änderung betraf den Rahmen nicht unmittelbar, sondern die Steuerkopflagerung. Das Lenkungslager blieb, aber beide Steuerschalen wurden verstärkt.
(nachträglicher Umbau mit Neuteilen war möglich).
ab Nummer 6801
Die Lenkerschellen wurden verstärkt. Das bisherige Gewindemaß war 10,5 mm - Neu ist 12,5 mm. Das obere Gabelführungsblech (Gabelbrille) musste gewechselt werden. Es gab auch vorher schon welche, die 13 mm gebohrt waren, aber nur mit entsprechenden Füllstücken verwendet wurden. Als Schutzkappe konnte die Ausführung bis 6800 eingebaut werden, wenn sie entsprechen (13 mm) aufgebohrt wurden.
ab Nummer 7000
Der Mittelständer wurde geändert, was einiges mit sich brachte: Die Lagerung wird auf 14,5 mm vergrößert. Der Ständer kann jedoch weiterhin verwendet werden, wenn er auf 20 mm aufgebohrt wird. Neu sind die beiden Bundmuttern M 14 (vorher M 12) und die Sechskantschrauben mit Bund M 14, sowie andere Fußrasten mit den größeren Federringen. Die Ständerfeder blieb unverändert.
ab Nummer 21984
Der Batteriekasten wird durch die Halterung mit Spannbändern abgelöst. Die Leerlaufkontrolle ist jetzt in der Lampe untergebracht. Bisher war dort nur die Ladekontrolle der Lichtmaschine eingebaut, also neues Lampengehäuse! Neu ist weiterhin die Sattelschlauchdecke vom IFA-Werk-Mühlhausen aus Gummi.